Im Stadtteil sind neue Blühstreifen zu entdecken, die die Biodiversität fördern und das Stadtbild verschönern. Im neugestalteten Luisenpark blühen die während der Umgestaltung im vorigen Herbst angesäten Blühstreifen nun prächtig auf. Zwei weitere Blühstreifen sind Ende Mai hinzugekommen.
Die beiden weiteren Standorte wurden von Bürgerinnen und Bürgern bei einem Treffen der Initiative „Rund ums Dorf“ vorgeschlagen und gemeinsam mit dem Stadtteilmanagement, dem Lippeverband und der Stadt Kamen umgesetzt. Die Blühstreifen verschönern mit Barbarakraut und Malve nicht nur das Stadtbild, vor allem fördern sie auch die Biodiversität in der Region. Denn sie wurden mit einer regionalen Wildblumen-Saatgutmischung angesät, welche besonders für Bienen und Schmetterlingen einen vielfältigen Nahrungs- und Lebensraum bietet. Zwei Schilder weisen auf die entstehenden Blühflächen an der Bergstraße am Heerener Mühlbach sowie vor der Astrid-Lindgren-Schule an der Westfälischen Straße hin.
Biodiversitätsinitiative des Lippeverbands
Dem dramatischen, weltweiten Rückgang der Artenvielfalt will der Lippeverband entgegenwirken und die Biodiversität an Gewässern und auf verbandseigenen Anlagen weiter stärken. Der ökologische Gewässerumbau im Gebiet der Lippe, die nachhaltige Nutzung vieler wasserwirtschaftlicher Anlagen und das gezielte Wiederansiedeln von verschiedenen, selten gewordenen Fischarten sind nur einige Beispiele für bereits laufende Maßnahmen.
Biodiversität ist ein Kernbestandteil des Programms „Lebendige Gewässer“, das im Emscher- und Lippe-Gebiet an Gewässern wie Auen sehr erfolgreich umgesetzt wird. Der Gewässerumbau wird dazu seit vielen Jahren durch ein intensives Monitoring begleitet, das z. B. die Entwicklung der gewässertypischen Fauna und Flora, darunter auch seltene oder gefährdete Arten, beobachtet. Insgesamt hat sich beispielsweise im Zuge der ökologischen Verbesserung der Emscher seit rund 30 Jahren die Artenzahl gewässerlebender wirbelloser Tiere im Emscher-Gebiet etwa verdreifacht.
Durch das Programm „Lebendige Lippe“ schafft der Lippeverband neue Habitate für eine artenreiche Tier- und Pflanzenwelt. Dadurch ist an der Lippe die Biodiversität erheblich gestiegen – ein herausragendes Projekt ist die renaturierte Lippe-Mündung in Wesel mit mehr als 600 nachgewiesenen Tier- und 425 Pflanzenarten. Die Artenvielfalt wird außerdem indirekt auch durch die Verbesserung der Wasserqualität, d. h. die Ertüchtigung der Reinigungsleistung der Klär- und Regenwasserbehandlungsanlagen, gefördert.